Chateau Lumiere

Ein verlassenes Herrenhaus irgendwo in Frankreich.

Das Château Lumière, auch unter anderen Namen bekannt (Château Lumière wurde es unter den Lost Placern genannt), ist ein mittlerweile bekannter und extrem faszinierender Lost Place in Frankreich. Das verlassene Herrenhaus zieht Fotografen und Geschichtsliebhaber gleichermaßen an. Mit seiner prächtigen Architektur und mysteriösen Atmosphäre bietet es eine beeindruckende Kulisse für die Lost Place Fotografie.

Ich würde sagen das Herrenhaus ist ein Symbol für die Faszination von Lost Places. Es verbindet Geschichte, Architektur und Natur auf eine Weise, die man selten erlebt. Für Fotografen, die die vergängliche Schönheit der Welt dokumentieren möchten, ist es ein Traumziel. Der Reiz liegt nicht nur in den spektakulären Bildern, sondern auch in der Vorstellung, dass jeder Raum eine eigene Geschichte erzählt – Geschichten von Glanz, Reichtum und letztlich dem Vergessen.


Die Geschichte des Herrenhauses

Das Château Lumière wurde in den frühen 1900er-Jahren von einer wohlhabenden Familie errichtet, die durch Tabakhandel und Zigarrenproduktion ein Vermögen angehäuft hatte. Der Name "Lumière" – übersetzt „Licht“ – leitet sich wahrscheinlich von der außergewöhnlichen Helligkeit ab, die durch die großen Fenster und das geschickte Design des Anwesens erzeugt wird. Das Herrenhaus war ein Symbol für den Wohlstand und die Macht der Familie und wurde mit viel Liebe zum Detail gebaut.

Die Familie investierte stark in die luxuriöse Ausstattung des Anwesens. Hochwertige Materialien wie Marmor, edle Holzarbeiten und reich verzierte Fresken wurden verwendet, um das Schloss zu einem echten Kunstwerk zu machen. Besonders bemerkenswert ist die majestätische Eingangshalle mit einem großen Oberlicht, das die Räume mit Licht flutet.

Nach dem Zweiten Weltkrieg verlor die Familie jedoch an Einfluss. In den folgenden Jahrzehnten wechselte das Gebäude mehrmals den Besitzer und wurde schließlich aufgegeben. Seitdem ist es ein beliebter Ort für Urban Explorer und Fotografen.

Das Château ist ein perfektes Beispiel für die melancholische Schönheit von Lost Places. Es erzählt Geschichten von vergangenen Zeiten, während die Natur das Gebäude langsam zurückerobert. Für Fotografen ist es ein Ort, an dem Geschichte und Kunst aufeinandertreffen.

Die beeindruckende Architektur des Schlosses mit seinen hohen Decken, kunstvollen Stuckarbeiten und den verblassten, aber immer noch farbenprächtigen Fresken bietet unzählige Fotomotive. Die meisten Räume sind zwar leer, doch der Charme der Vergangenheit ist allgegenwärtig. Zerbrochene Spiegel, verblasste Tapeten und eingestürzte Decken erzeugen eine geheimnisvolle Atmosphäre. Der Verfall wirkt dabei fast wie eine Kunstform, die von der Zeit geschaffen wurde.

Die Beleuchtung spielt eine zentrale Rolle bei der Fotografie im Château Lumière. Die großen Fenster lassen das Tageslicht einströmen und erzeugen dramatische Schattenspiele in den Räumen. Besonders beeindruckend ist es, wie das Licht durch die zerbrochenen Fensterscheiben fällt und Staubpartikel in der Luft sichtbar macht. Diese Details verleihen den Bildern eine besondere Tiefe und Intensität.

Mein Besuch

Als ich mit der Lost Place Fotografie anfing, war es gemeinhin noch sehr schwer die Objekte zu recherchieren und ausfindig zu machen. Es gab noch keine allseits zugänglichen Karten oder Datenbanken. Aber genau das machte es so extrem spannend. Nach teilweise Tagelanger Recherche stieß man endlich auf das letzte Puzzlestück und fand Koordinaten oder Adressen heraus. Trotzdem blieb ein Stück Rest Zweifel, im schlimmsten Fall waren hunderte Kilometer Anreise wertlos. Die Lost Places waren auch noch weit weniger überlaufen und frequentiert als heute.

Ich hatte stolze 3 Abende mit der Recherche des Chateaus verbracht. Heute ist es sicherlich innerhalb weniger Minuten zu finden.

Aber umso stolzer war man natürlich wenn man den Standort herausgefunden hatte und endlich im Objekt stand.

Wir sind zu zweit hingefahren und haben im Dorf geparkt. Von dort gingen wir in einem weiten Bogen ums Objekt und betraten von hinten über einen angrenzenden Wald den Hinterhof. Dort erwartete uns schon ein rotes, altes und verwachsenes Auto. Wahnsinn. Die Hintertür des Hauses stand extrem weit geöffnet wodurch das Haus komplett frei zugänglich war.

Wir sahen uns zuerst um und fotografierten anschließen sicherlich 3 Stunden lang das Herrenhaus. Unglaublich schöne Aufnahmen wie ich finde.

Nachtrag April 2025:

Das Chateau Lumiere ist kein Lost Place mehr. Das Urbex Kulturgut wurde leider komplett restauriert und kann wohl für Anlässe gemietet werden.

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