Bildformat: RAW oder jpeg?

RAW vs. JPEG: Welches Format solltest du wählen?

Wenn du mit dem Fotografieren beginnst, wirst du schnell auf die Frage stoßen, welches Bildformat du verwenden solltest: RAW oder JPEG? Beide Formate haben ihre Vor- und Nachteile, und welches das richtige für dich ist, hängt davon ab, wie du fotografierst und was du mit deinen Bildern machen möchtest. In diesem Artikel erkläre ich dir die Unterschiede zwischen RAW und JPEG, die Vor- und Nachteile und geben dir Tipps, wie du das beste Format für deine Bedürfnisse auswählst.

Was ist DAS RAW-Format?

RAW-Dateien sind das digitale Pendant zum Negativ in der analogen Fotografie. Sie speichern alle Bilddaten, die der Kamerasensor aufnimmt, ohne jegliche Bearbeitung oder Kompression. Das bedeutet, dass du ein "rohes" Bild erhältst, das noch bearbeitet werden muss, um seine volle Wirkung zu entfalten.

Eigenschaften von RAW:

  • Enthält alle Bildinformationen, die vom Sensor aufgenommen werden.

  • Größere Dateien (oft 20-50 MB oder mehr pro Bild).

  • Muss mit spezieller Software wie Adobe Lightroom, Capture One oder der herstellereigenen Software (z. B. Sony Imaging Edge oder Canon DPP) bearbeitet werden.

  • Speichert zusätzliche Daten wie Farbprofile und Dynamikumfang.

Was ist DAS JPEG-Format?

JPEG ist ein komprimiertes Bildformat, das direkt von der Kamera verarbeitet wird. Es ist in der Regel kleiner und direkt nutzbar, ohne dass eine Bearbeitung notwendig ist. JPEG-Dateien eignen sich besonders für Fotografen, die schnelle Ergebnisse möchten.

Eigenschaften von JPEG:

  • Komprimierte Dateien, oft zwischen 2-8 MB pro Bild.

  • Direkt von der Kamera bearbeitet (z. B. Schärfung, Kontrast, Sättigung).

  • Farben und Belichtung sind oft optimiert für den sofortigen Gebrauch.

  • Verlustbehaftete Kompression: Einige Bildinformationen gehen verloren.

Die Vor und nachteile von RAW

Vorteile

  1. Maximale Bildqualität: Da RAW alle Bildinformationen speichert, hast du mehr Möglichkeiten, Farben, Kontraste und Details in der Nachbearbeitung anzupassen.

  2. Flexibilität bei der Nachbearbeitung: Fehler wie falsche Belichtung oder ein unpassender Weißabgleich lassen sich einfach korrigieren.

  3. Größerer Dynamikumfang: RAW-Dateien erfassen mehr Details in hellen und dunklen Bereichen, wodurch du eine bessere Kontrolle über Lichter und Schatten hast.

  4. Keine zerstörenden Bearbeitungen: Da RAW-Dateien unbearbeitet bleiben, kannst du immer wieder von vorne beginnen, ohne die Originaldatei zu

    verändern.

Nachteile

  1. Große Dateien: RAW-Bilder beanspruchen deutlich mehr Speicherplatz, sowohl auf der Kamera als auch auf deinem Computer.

  2. Bearbeitungsaufwand: Um ein RAW-Bild nutzbar zu machen, ist eine Nachbearbeitung erforderlich, was für Einsteiger zeitaufwendig sein kann.

  3. Häufig nicht sofort kompatibel: Du kannst RAW-Dateien meist nicht ohne spezielle Software öffnen oder teilen.

Die Vor und nachteile von JPEG

Vorteile

  1. Sofort nutzbar: JPEG-Bilder sind direkt aus der Kamera bereit für die Verwendung, ohne dass eine Bearbeitung erforderlich ist.

  2. Kleinere Dateigröße: Dank der Kompression benötigen JPEG-Dateien weniger Speicherplatz, was sie ideal für schnelle Speicherübertragungen oder die Online-Nutzung macht.

  3. Geringerer Bearbeitungsaufwand: Die Kamera optimiert Farben, Schärfe und Kontraste automatisch, was dir Zeit spart.

  4. Kompatibilität: JPEG ist ein universelles Format, das auf allen Geräten und Plattformen verwendet werden kann.

Nachteile

  1. Verlust von Details: Durch die Kompression gehen Bildinformationen verloren, was die Bearbeitungsmöglichkeiten einschränkt.

  2. Weniger Spielraum bei der Nachbearbeitung: Fehler wie falsche Belichtung oder unpassender Weißabgleich sind schwieriger zu korrigieren.

  3. Automatische Bearbeitung durch die Kamera: Du hast weniger Kontrolle über die Endergebnisse, da die Kamera automatisch Optimierungen vornimmt.

RAW oder JPEG: Was solltest du wählen?

Wann du RAW verwenden solltest:

  • Wenn du deine Bilder in der Nachbearbeitung perfektionieren möchtest.

  • Bei schwierigen Lichtsituationen wie Sonnenauf- oder -untergängen.

  • Für professionelle Anwendungen, bei denen maximale Qualität gefragt ist (z. B. Druck, Hochzeiten, Landschaften).

Wann du JPEG verwenden solltest:

  • Wenn du schnelle Ergebnisse benötigst, z. B. für soziale Medien oder Dokumentationen.

  • Wenn du nur wenig Speicherplatz hast.

  • Für einfache Motive oder Gelegenheitsfotos.

Tipps für den Einstieg

  1. Nutze RAW + JPEG: Viele Kameras bieten die Option, Bilder gleichzeitig in beiden Formaten zu speichern. So hast du direkt nutzbare JPEGs und die RAW-Dateien für die spätere Bearbeitung.

  2. Investiere in Speicherplatz: RAW-Dateien sind groß, also stelle sicher, dass du genügend Speicherplatz auf deinen Speicherkarten und Festplatten hast.

  3. Lerne deine Kamera kennen: Probiere verschiedene Kameraeinstellungen aus, um zu sehen, wie sie sich auf JPEG und RAW auswirken.

RAW und JPEG haben beide ihre Daseinsberechtigung, und das richtige Format hängt von deinen individuellen Bedürfnissen ab. Wenn du maximale Flexibilität und Bildqualität möchtest, ist RAW die beste Wahl. Wenn du jedoch schnell Ergebnisse erzielen und Speicherplatz sparen willst, ist JPEG ideal. Für viele Fotografen ist die Kombination aus beiden Formaten der perfekte Kompromiss.

Experimentiere mit beiden Formaten, um herauszufinden, welches am besten zu deinem Stil passt. Egal wofür du dich entscheidest – das Wichtigste ist, dass du Spaß am Fotografieren hast!

Ich nutze ausschließlich RAW, da ich jedes meiner Bilder in der Nachbearbeitung perfektionieren und meine eigene Note verleihen möchte. Dafür nutze ich Adobe Software (Lightroom und Photoshop).

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